Prüfgruppe für leichte Sprache

Eine Zusammenarbeit für mehr Inklusion

Das Büro für leichte Sprache wurde 2014 vom damaligen Geschäftsleiter des WohnWerks ins Leben gerufen. Cornelia Kabus war von Anfang an dabei und hat die verschiedenen Angebote des Büros entwickelt. Die langjährige Kommunikationsfachfrau hat diverse Weiterbildungen zur leichten Sprache absolviert. Um sicherzustellen, dass die Zielgruppe die Texte auch wirklich versteht, wurde eine Prüfgruppe aufgestellt, die aus Menschen mit Beeinträchtigungen aus dem WohnWerk besteht.

Nachdem immer mehr Kund*innen dazugekommen sind, ist das Büro für leichte Sprache seit Januar 2023 vom WohnWerk losgelöst und wird von Cornelia unter dem Namen «ACH SO! endlich verständlich» geführt. Die Prüfgruppe des WohnWerks ist aber weiterhin dafür im Einsatz. 

Thomas ist seit Oktober 2014 dabei und freut sich jede Woche darauf, mit der Gruppe zusammenzuarbeiten. 2018 kam Melanie mit ins Boot. Sie hat besonders viel Spass daran, mit Christian zu arbeiten, der ebenfalls seit 2014 in der Gruppe ist, und die Arbeit in der Gemeinschaft sehr zu schätzen weiss. Das vierte Mitglied ist Bettina, auch sie ist seit Anfang ein motiviertes Mitglied (auf dem Bild fehlt sie).


Wie läuft eine Sitzung der Prüfgruppe ab?

  • Check-in: Zu Beginn tauschen sich die Mitglieder über ihre Woche aus und darüber, wie es ihnen ergangen ist.
  • Auftragsvorstellung: Danach wird der aktuelle Auftrag vorgestellt. Cornelia führt die Prüfer*innen ins Thema ein. Vergangene Woche ging es um einen Text zu barrierefreiem Reisen.
  • Textprüfung: Nun geht es an den Kern der Arbeit. Ein Mitglied liest einen Teil des Textes vor, die Verständlichkeit wird gemeinsam beurteilt. Unverständliche Wörter werden erklärt, und gegenseitiges Lob motiviert die Gruppe. So zeigte sich beispielsweise, dass die Umschreibung «ohne Hindernisse» schwerer verständlich ist als das Wort «barrierefrei».


Mit über 100 Kund*innen – viele davon treue Stammkund*innen – hat Cornelia ein starkes Netzwerk aufgebaut, das durch Mund-zu-Mund-Propaganda stetig wächst. Die Kund*innen lassen Dokumente in leichte und einfache Sprache übersetzen, um sicherzustellen, dass alle Menschen die Inhalte verstehen können. Dies ist besonders wichtig in Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Verwaltung, wo klare Informationen entscheidend sind.


Cornelia betont, dass leichte Sprache ein nützliches Werkzeug für mehr Inklusion ist, aber nur eins von vielen Puzzleteilen: «Inklusion findet nicht am Schreibtisch, sondern im Leben der Menschen statt».